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Sucht und christliche Gemeinde
Suche nach erfuelltem Leben

Glückliche und zufriedene Menschen strahlen uns auf diesem Bild entgegen. Offensichtlich fühlen sie sich in guten Beziehungen miteinander verbunden. Wohl kaum jemand kommt hier auf die Idee, an Sucht zu denken.

glicherweise verbirgt sich aber hinter einem dieser frohen Gesichter ein Mensch, dem es innerlich gar nicht so gut zumute ist, wie es das nach außen hin den Anschein hat. Das wäre jedenfalls kein Wunder. Denn die Zahl der Menschen, denen es an innerer Zufriedenheit mangelt und die unter gestörten Beziehungen leiden, nimmt ständig zu: Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten,

  • sich selbst anzunehmen, sich selbst zu bejahen. Aus dieser innerlich erlebten Disharmonie des nicht mit sich selbst Einverstandenseins kann der Wunsch oder das Verlangen nach einem Mittel erwachsen, das seelischen Trost verschafft.
  • ihre Beziehungen zu andern Menschen in einer guten Weise zu gestalten. Die Sehnsucht, in der Begegnung mit dem andern Liebe, Wertschätzung und Glück zu erfahren, bleibt unbefriedigt.
  • Dann werden oft Suchtmittel dazu eingesetzt, um die Gefühle künstlich zu erzeugen, die das Ergebnis guter Beziehungen sein sollten.
  • in ihrem Leben Sinn zu erfahren. Die innere Leere weckt in ihnen das Begehren, irgendeinen Weg zu finden, auf dem sie ihre Lebenssehnsucht stillen können. - Oft merken sie aber erst zu spät, dass Suchtmittel das Leben nur vortäuschen, nach dem sie suchen.
  • chtig werden Menschen, die unter einer inneren Unzufriedenheit leiden und diese mit einem Suchtmittel oder mit süchtigen Verhaltensweisen auszugleichen versuchen.

chtig werden Menschen, die auf der Suche nach wirklichem und erfülltem Leben nicht oder nicht ausreichend fündig geworden sind.

Sehnsucht nach dem ursprünglichen Zustand

Wenn wir der Frage nachspüren, wie man süchtig wird, erhalten wir viele "richtige" Antworten. Eher selten ist dabei aber von der eigentlichen und tiefsten Wurzel der Sucht die Rede. [...]

Nicht nur der Alkoholismus, sondern auch jede andere Sucht kommt aus der Sehnsucht nach dem ursprünglichen Zustand, in dem der Mensch mit Gott, mit sich selbst und mit den anderen Menschen in Frieden und Harmonie lebte.

Die Bibel zeigt, dass der Mensch durch sein selbstherrliches Aufbegehren und eigenmächtiges Handeln gegenüber seinem Schöpfer die Verbindung zu seinem Ursprung verloren hat. Seitdem ist er auf der Suche, diese Quelle des Friedens und der Freude wieder zu entdecken und zurückzugewinnen.

Diese Suchhaltung ist bei zur Sucht neigenden und süchtigen Menschen besonders stark ausgeprägt.

Der Süchtige versucht, seinen "seelischen Durst", seine tiefe Sehnsucht nach seelischer Befriedigung und Befreiung, an der „falschen Quelle" zu stillen. Damit verhält er sich im Prinzip aber nicht anders als alle die Menschen, die das in ihnen vorhandene Grundbedürfnis, mit ihrem Schöpfer in Beziehung zu leben, verdrängen oder auf anderem Wege zu befriedigen versuchen.

Chance zum Leben

Sucht resultiert aus dem fehlgeleiteten und fehlgeschlagenen Versuch, den Frieden und die Freude zu finden, die Gott für uns Menschen bereit hält. Deshalb brauchen Süchtige und zur Sucht veranlagte Menschen Hilfe, um den kennen lernen zu können, "der gekommen ist, damit sie das Leben und volle Genüge haben" (Johannes 10, 10).

Das bedeutet für die christliche Gemeinde eine eminent wichtige Aufgabe. Denn als Christen kennen wir den Weg, der zum Leben führt. Wir wissen um die Möglichkeit der Schuldvergebung und des Friedens mit Gott; und wir haben es erfahren, dass im Glauben an Jesus Christus der Sinn, das Ziel und die Hoffnung des Lebens begründet liegen.

Dabei geht es nicht nur darum, den Grund und den Inhalt unseres Glaubens verständlich darzulegen, sondern auch, es durch unser Leben zu bezeugen, dass der lebendige Gott erfahrbare Wirklichkeit ist.

chtige, Suchtgefährdete sind wie alle Menschen nur zu überzeugen, wenn durch unsere Beziehung zu Jesus Christus eine neue Lebensqualität sichtbar und spürbar wird.

Das bedeutet nicht, dass wir besondere Anstrengungen machen müssen, um uns als "gute Christen" darzustellen, sondern dass wir Jesus Christus in unserem Leben Raum geben, damit er unsere Beziehungen heilen kann, indem er uns hilft,

  • innere Schwierigkeiten und Nöte ohne süchtigmachende Mittel zu bewältigen bzw. uns dazu befähigt, die Probleme in unserem Leben, die sich nicht lösen lassen, als seine besondere (auch letztlich gut gemeinte!) Wegführung mit uns zu erkennen und anzunehmen.
  • dass wir zwischenmenschliche Konflikte nicht aus eigenem Vermögen klären müssen, sondern uns befähigt, nach seinen Maßstäben mit anderen Menschen umzugehen und uns bereitmacht, Versöhnung und Vergebung zu leben.
  • die Angst, im Leben zu kurz zu kommen, zu überwinden und in dem Vertrauen zu wachsen, dass er über alle Maßen gut für uns sorgt und uns offene Herzen schenkt, davon mit vollen Händen anderen weiterzugeben.
  • Als christliche Gemeinde und als Christen sind wir besonderes dazu herausgefordert, Suchtgefährdeten und suchtkranken Menschen den Weg zu zeigen, der zu dem Leben führt, das sie im Grunde suchen und ersehnen. Wir dürfen ihnen die Chance, sich für die Frohe Botschaft zu entscheiden, nicht vorenthalten.
  • Fritz Rollbühler aus „füreinander“ 1/2002

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