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Medikamentenmißbrauch

Was tun, wenn der Kopf dröhnt?

Der Griff zur Tablette: zwischen Gebrauch und Mißbrauch

Wenn der Kopfschmerz plagt, ist der Griff zum Tablettenröhrchen nicht weit. Denn wir wissen ja: "S... schaltet den Schmerz ab schnell." Die Pharma-Industrie verrät uns: "Wir haben die Tabletten, die Sie so gerne hätten."

Also, was soll's. Ab ins Badezimmer, ran an den Medikamentenschrank, und ruck, zuck pfeifen wir uns eine Tablette rein. Wozu noch Schmerzen aushalten - dafür gibt's ja die "Wundermittel".

Ja, manchmal kann man sich wirklich wundern, denn Schmerzen sind Symptome, Anzeichen eines Schadens, der nicht sofort sichtbar und bemerkbar ist.

Manch einer unter den Lesern wird jetzt sagen: Der hat gut reden; wer so etwas sagt, kennt keine Kopfschmerzen. -Weit gefehlt. Ich habe schon des öfteren morgens beim Aufstehen so starke Kopfschmerzen gehabt, daß ich nicht wußte, wie ich ins Büro kommen sollte. Bei jedem Schritt hämmerte der Puls im Gehirn. Jede schnellere Bewegung tat weh.

Wie gehe ich mit solchen Schmerzen um?

Die Botschaft der Schmerzen

Ich versuche zu verstehen, was mein Körper mir durch diese Schmerzen sagen will. Manchmal ist die Botschaft klar und eindeutig, z. B.:

· "Du bist zu spät ins Bett gegangen. 5 ½ Stunden Schlaf sind für dich eben zu wenig."

· "Du hast eine Erkältung verschleppt. Schone dich!"

· "Du bist an die Grenze deiner Kraft gekommen, vielleicht sogar etwas weiter."

Mona Lisa Fiedler

Fotocopyright: Mona Lisa Fiedler

Aber es gibt Botschaften, die ich nicht verstehe. Das ist z. B., wenn aus heiterem Himmel ein Gewitter in meinem Kopf explodiert, ohne daß es sich durch irgendwelche Anzeichen angekündigt hat.

Erleichterung suchen

Ich entscheide verantwortlich, ob es mir gelingt, den Kopfschmerzen etwas entgegenzusetzen, d. h. ob ich Energie und Kraft genug habe, mich über die Schmerzen hinwegzusetzen, um die Aufgaben des Tages zu erfüllen. Oder ist mein Allgemeinzustand so schlecht, daß ich denke, dies hätte keinen Zweck? Manchmal habe ich genug Freiraum, meine beruflichen Aufgaben zeitlich selbst einzuteilen. Dann erobere ich mir Zeit zur Erholung.

Gebetsverbindung mit Gott

Ich kenne das Gebet und weiß, daß Gott auch Schmerzen lindern kann. Allerdings nutze ich diese Möglichkeit viel zuwenig. Das hängt damit zusammen, daß ich mein Leben und die Belange, die mich betreffen, lieber selbst in die Hand nehme. Mir ist es unangenehm, auf andere angewiesen zu sein, sei es auf Menschen oder sei es auf Gott.

Deshalb ertappe ich mich sehr oft dabei, daß ich mich erst dann im Gebet an Gott wende, wenn nichts mehr geht. Das wünsche ich mir anders und hoffe, daß ich es gemeinsam mit Gottes Hilfe lernen kann, meine Ängste, Sorgen und Schmerzen und auch meine schönen Erlebnisse im Gebet Ihm anzuvertrauen. Dann werde ich in der Geborgenheit und Gemeinschaft mit Ihm Seine Hilfe erfahren.

Dies ist ein lebenslanger Prozeß, und ich wünsche mir, daß ich noch viel lerne.

Belastbarkeit üben

Es bleibt zu beachten, daß das Gebet kein rezeptfreies Medikament ist, das ich nach Bedarf wie ein Zäpfchen benutzen kann. Gott kann mir Schmerzen nehmen, aber Er muß es nicht tun. Manchmal mutet Er mir auch Schmerzen zu, die ich (er-)tragen soll.

Jesus trug meine Schmerzen

Beim Schreiben kam mir ein Bibelwort in den Sinn, das etliche Jahrhunderte vor Jesus Christus von Seinem Leiden in vorausschauender Weise schreibt:

„Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg, darum haben wir ihn nicht geachtet. Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.

Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unsre Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten; und durch seine Wunden sind wir geheilt." (Jesaja 53, 3 - 5) Das galt zur Zeit Jesajas und zur Zeit Jesu. Warum sollte das nicht auch für heute gelten? Warum fällt es uns eigentlich nur so schwer zu glauben, daß Jesus Macht hat über unsere Schuld und unsere Schmerzen?

Peter Heinrich in Füreinander Extra-Ausgabe 4/2001

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